Samstag, 1. Mai 2010

Golden Week - Schlaflos in Ryogoku

Hier ein kleines Update. In Japan gibt es diese wundervolle Woche, genannt Golden Week, die eigentlich nur von Freitag bis Mittwoch geht, aber egal. Es ist die eine Woche in der alle Banken geschlossen haben und ganz Japan wegen des schönen Frühlingswetters irgenwohin fährt. Ausser man geht zum Sumo. Und genau das mache ich gerade. Seit Freitag befinde ich mich mit Viki in Tokyo, sie lässt mich freundlicherweise bei ihr im Hotel schlafen, denn wir gehen jeden Morgen zum Asageiko, also Morgentraining, was bedeutet, dass wir gegen 6 spätestens aufstehen und 20 Minuten später komatös in zu dem Heya fahren, in dem wir dann von ca. 7 bis 11 Uhr halbnackten Männern beim Training zuschauen. Spätestens nach einer Stunde sind meine Beine taub, mein Magen knurrt und ich habe ein glückseliges Lächeln auf dem Gesicht, während sich der Duft von Binzuke und Schweiss im Raum ausbreitet... Alle, die an dieser Stelle wissend mit dem Kopf nicken, verstehen genau was ich meine... für alle anderen ist es wohl etwas schwer nachzuvollziehen, aber ja, ich stehe tatsächlich freiwillig so früh auf.
Jedenfalls gehen Viki und ich jeden Tag zum Sumo, verteilen Coockies aus Vikis unerschöpflichem Vorrat und haben Spass. Was auch gut ist, denn ab dem 10.5. ist wieder Japanisch-Kurs angesagt.
Da es jetzt schon 2 uhr ist und ich in 4 Stunden wieder aufstehen muss, werde ich später Bilder hochladen. Grüsse an alle,
Hannah


Montag, 26. April 2010

Wie die Zeit vergeht

Wie ihr alle wisst gehöre ich tendenziell eher zum hippoaktiven Menschenschlag. Ihr dürft mir also glauben, dass ich selbst ein wenig erstaunt darüber bin, was ich alles so mache, seit ich in Japan bin. Ihr seid vermutlich weniger erstaunt, da ihr nichts von all diesen Dingen wisst, wie auch, der Hippoaktivismus wirft sich auf mich sobald ich den Laptop starte, weshalb ich ihn manchmal nicht anschalte, ausser um Mails zu lesen, oder was auf Facebook zu machen, oder einen Film zu sehen, oder zu chatten und dann ist es plötzlich 3 Uhr morgens, es wird schon hell am Horizont und ich denke mir, dass ich auch morgen noch den Blog aktualisieren könnte... was ich nicht tue.
Aber jetzt!
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich seit 2 Monaten nun alleine wohne. Ein wunderbares Gefühl übrigens, das ich schon fast vergessen hatte. Irgendwie habe ich es inzwischen auch geschafft meine gesammte Habe (die, wie man sich erinnert, zuvor in ein drittel des Raumes gequetscht wurde) über den ganzen Raum zu verteilen, alle drei Schreibtische sind nach Themen belegt (Sachen die hübsch sind, sich gut Stapeln lassen und nie benutzt werden; Sachen die ich öfter mal benutze und umräume oder die ich grad nirgends sonst hintun will; Sachen die zum Schreiben und Basteln benötigt werden) und auch alle drei Schränke werden benutzt. Nur die Küche sieht ein bisschen öde aus, weil auf magische Weise mit den beiden Mitbewohnern auch zwei Drittel des Geschirrs verschwunden sind. Zurückgelassen wurden nur die Dinge, die ich dann auch nicht mehr wollte... angeschimmelte Miso-paste, muffige Erdnussbrösel und verdächtig aussehende Dosen und Tuben, die mit seltsamen Zeichen beschriftet waren... vermutlich Betunamugo oder kankokugo, die zwei unangenehmsten Sprachen der Welt. Obwohl Koreanisch wenigsten geschrieben was hermacht. Klingt nur halt doof.
Jedenfalls gehört das jetzt alles mir, auch der Schimmel. Der wurde vom International Office inspiziert und für eklig befunden. Die geniale Lösung:
Putzen Sie das mal mit Schimmelex richtig und lüften Sie immer gut.

Ach. Wat ne Idee. Gut, dass ich was gesagt hab. Also neuer Schimmelex gekauft (300Yen) und.... noch nicht gemacht, weil dafür müsste ich mal nen ganzen Tag aufwenden, alle Fenster auf, alles durchputzen und anschliessend an chronischem Asthma sterben. Das letzte lass ich wohl aus.
Hier ein Bild wie es aussah bevor ich das erste Mal bisschen geputzt habe.

Schick, oder?Der wurde auch so langsam richtig pelzig. Na ja, das meisste hab ich weggemacht, es bleibt noch der Schimmel im Bad, an der Tür, hinterm Bett und an den Wänden vom Klo.
So viel zu meiner aktuellen Wohnsituation, die aber eigentlich gar nicht so schlimm ist. Oder ich habe mit nur sehr stark angewöhnt einfach zu lächeln, zu nicken und dann irgendwie selbst damit klar zu kommen. Schein ist alles.
Nun aber zu den guten Dingen des Lebens: Es wird Sommer! Alles blüht und grünt und es ist warm. Ich wurde nun schon mehrfach gewarnt dass im Juni die Regenzeit kommt, das bedeutet, dass Schwitzen natlos in Regen übergeht und dass man sich eigentlich nicht aus der Dusche bewegen will, weil allein schon die 5 Schritte ins Zimmer jeglichen kühlenden Effekt zunichte machen... aber das tangiert mich gerade eher peripher, es ist schön draussen und ich habe es heute geschafft die 30 Minuten Monsterbergweg zur Uni in nur 15 Minuten zu laufen. Aber mal sehen ob sich das hält.
heute war übrigens Montag, das heisst ich habe Seminar. Zusätzlich durfte ich aber schon 2 Stunden vorher zu einem gaidansu für die Erstsemester antanzen, damit sie sich von Martin, mir und Q (die heisst nicht wirklich so, aber Chinesisch ist nicht gerade die einfachste Sprache der Welt, deshalb nennt sie sich Q bzw. Kyu) erst auf unserer Muttersprache und dann auf Japanisch anhören durften wer wir sind und warum wir nach Japan gekommen sind. Hier noch mal zur Erklärung: Q ist Chinesin und wie ich seit September hier. Sie wohnt neben mir und spricht sehr laut. Martin ist der neue Australier aus Wollongong (das spricht man nicht wie es sich schreibt), ein Grammatik-Freak und überhaupt das Zentrum des Universums, aber eigentlich nett und recht witzig, ausser man hört zu laut Musik oder ist nach 11 Uhr noch wach, so wie sein Mitbewohner Fabian, ebenfalls neu hier und ausserdem aus Halle. Wir komme alle ziemlich gut klar, meine letzten 4 Monate in Japan werden also hoffentlich ganz lustig. Jetzt ist es halb eins, ich werde mal ins Bett fallen.
Liebe Grüsse an alle, Hannah

Dienstag, 23. März 2010

Zehr Zen (Tag 1)

Am Montag ist Mama in Japan angekommen! Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, immer wieder fiel mir etwas ein, das schief gehen könnte... natürlich klappte alles wunderbar, wir sind sicher in unserem Hotel in Yokohama angekommen und holten unsere Schlüssel ab. Dann haben wir uns erst mal Orientiert, Konbini und Post gefunden und anschliessend bei Bamian gegessen.


Am nächsten Morgen sind wir nach einem sehr japanischen Frühstück (Onigiri, Misosuppe, grüner Tee)Richtung Kamakura aufgebrochen. Zuerst haben wir den Engaku-ji besucht.




Die Gärten dort sind wirklich wunderschön und zu unserer Freude haben die Kirschblüten gestern auch angefangen zu blühen. Genau zur richtigen Zeit! natürlich waren es erst nur ein paar einzelne Blüten, aber trotzdem genug um einige Japaner dazu zu bringen verzückt Bilder zu machen. jedenfalls sind wir dann durch die Gärten gewandert und haben den schönen Tag genossen. ich bin mir nicht ganz sicher was die Katze von all dem hielt, aber vermutlich war sie eher genervt von all den Leuten, als dass sie sich gefreut hat.



Im Enkaku-ji wird auch die "grosse Glocke" aufbewahrt, ein Nationalschatz. Na ja, es ist eben eine grosse Glocke.



Nach dem Engaku-ji sind wir weiter zum Bahnhof kamakura gefahren um Mittag zu essen. In einem winzigen Restaurant gab es dann das hier: gebratenes Ei mit Zwibeln und Huhn auf Reis für mich und Verschiedenstes aus dem Meer für Mama. Die Stäbchen sind noch eine kleine Herausforderung, aber sie wird immer besser. Alles eine Frage der Übung.



Gesättigt und zufrieden sind wir dann die laaaaaaaange Strasse hinauf zum Tsurugaoka-Hachiman-Schrein, wo wir eine shintoistische Hochzeit beobachten konnten. Sehr... rituell. Noch Dank der Wärme waren die Pfingstrosen (unter den Schirmen) und die Sakura aufgeblüht und es fühlte sich schon fast nach Sommer an... also deutscher Sommer, nicht japanischer.




Aber der Tag war ja noch nicht zu Ende, obwohl es schon begann dunkel zu werden, also sind wir zurück zum Bahnhof, um nach Hase zu fahren. Am bahnhof haben wir dieses Schmuckstück entdeckt:


Der letzte Stop des Tages war dann der Strand von Enishima, sehr ebbig, die Luft dick vom geruck der Algen. Little Hananohana hatte sich den ganzen Tag gelangweilt, aber dann hat er diese Muscheln gefunden und war dann doch sehr froh, mitgekommen zu sein...



Müde und erschöpft sind wir dann zurück zum Hotel um unser Bento zu essen und die ersten Andenken zu verstauen.



So viel zum ersten Tag, mehr gibt es bald...

Montag, 15. März 2010

Es geht mir gut

Wie alle Anderen habe ich die Nachrichten über all die schlimme Erdbeben verfolgt, aber Japan ist davon bisher zum Glück verschont geblieben. Die üblichen Erdbeben zwischen Level 1-3 gibt es natürlich ab und an, aber das merkt man kaum. gerade neulich gab es wieder eines, das habe ich nur bemerkt weil die Fenster geklappert haben, obwohl kein Wind wehte.
Jedenfalls bin ich trotz Ferien rund um die Uhr beschäftigt, meine Bilder lade ich meist auf Facebook hoch und wenn ich ans Blog denke bin ich oft schon zu müde oder gerade auf dem Sprung. Hier aber dennoch ein paar updates und beweisbilder, dass ich in Japan bin, immer noch.
Das bin ich mit Rina, die leider schon wieder weg ist. Der Winterkurs war so stressig, aber auch so kurz!


und hier bin ich in Yokohama, zwei Tgae später hatte ich dann eine lustige Mandelentzündung.


Die Mandelentzündung ist weg und heute ist auch endlich meine nervtötende Mitbewohnerin ausgezogen und zurück nach Vietnam verschwunden. Allerdings hat sie 2 Kisten mit Kram dagelassen "Für die neuen Vietnamesen". Ich glaube zwar nicht, dass die unbedingt angebrochene Pachungen mit seltsamen Pulvern haben wollen, aber ich werde denen das einfach ins Zimmer stellen. Heute jedenfalls war erst mal Möbelrücken und Saubermachen dran, ich habe das Zimmer jetzt eine Woche für mich, dann kommt ja Mama her und wir werden 3 Wochen unterwegs sein!

Hier noch schnell eine Kamelie (Tsubaki), die blühen gerade überall, diese habe ich auf der Strasse gefunden.

Montag, 1. Februar 2010

Ghibli Museum


Also da wollte ich ja unbedingt hin und welch ein Glück, wir sind mit der Uni hingefahren. Das bedeutet natürlich dass wir nix bezahlen mussten für Eintritt und wir durften auch so lange bleiben wie wir wollten. Leider war das Fotografieren in den Räumen verboten, aber es gab auch draussen genug zu sehen.

Das ganze Haus ist grossartig, mit wunderschönen bunten Glasfenstern und überall kleinen Anspielungen auf die Filme. Im unteren Ausstellungsraum kann man viele technische Spielereien ansehen und quasi hinter die Kulissen schauen, im zweiten Stock gibt es mehrere Räume die genau nach Hayao Miyazakis Arbeitsräumen nachgebaut werden. Die Bilder und Bücher dort sind unglaublich, ich hätte den ganzen Tag damit verbringen können in den Sachen zu stöbern :)

Natürlich gab es auch die üblischen Shops, in einem gab es alle Bücher die als Vorlagen und Inspiration für die Filme gedient haben, die meisten konnte man auch kaufen. Einige davon kannte ich von füher! Zum Beispiel Die Drei Musketiere und einige Märchenbücher.
Auf dem dach steht die Statue eines Roboter aus "Laputa", wirklich eindrucksvoll. Er scheint über den ganzen Park zu schauen.

Das bin ich mit Susanne und Nicole.

Susanne und ich sind den ganzen Tag umhergewandert und haben Bilder gemacht und alles angesehen. das Highlight des Tages war ein Ring im Museumsshop mit einem "SWALOWSKY" Kristall... Es gibt eine Wunderbare Seite mit dem Titel Engrish im Internet, auf der all diese lustigen Versprecher festgehalten werden.

Hier aber erst noch ein paar mehr Bilder.





Und auf dem Rückwqeg haben wir dann das gesehen:


Alles in Allem ein toller Tag ^^

Montag, 11. Januar 2010

Weihnachten!

Der 24.12. war ein totales Disaster. Ungeplant, verplant, alles klappte nicht so richtig, so waren wir zurückgebliebenen (alle Austauschstudenten, die nicht nach Hause zurück sind) nur in unserem favorisierten Familienimbiss.. aber es war lustig, denn danach sind wir in eine Bar gegangen, die laut Aushang ganz preiswert war. Was wir vergessen hatten war, dass diese Bar eine so genannte Servicegebühr verlangt, da es sich um eine Transvestitenbar handelte. Trotzdem war es lustig, unsere persönliche Bedienung Chery war sehr nett und lustig und wir kommen da sicher noch einmal hin.
Am 25. dann hatte mich Viki zu ihrem jährlichen Weihnachtsbuffet ins New Sanno eingeladen, ein amerikanisches Hotel, das zur Air Base gehört, weshalb man nur mit einem amerikanischen Staatsbürger sowie Identitätsnachweis hineinkommt. Es war grossartig! Am vormittag habe ich Viki geholfen ihre Geschenke an die Rikishi zu verteilen, wir sind also mit vollgepacktem Auto von Tür zu Tür und haben den Sumoringern Pullover und Coockies gebracht!

Anschliessend holten wir Rei ab und sind zum Hotel, wo die anderen schon warteten... und dann die Überraschung: Asasekiryu ist tatsächlich mit seiner Frau und seiner Tochter gekommen! Wow! Und das Buffet! Ein Traum! Wir haben heimlich Essen in Tüten und Dosen verpackt, es war so viel und so lecker!
Als alle satt waren haben wir noch Bilder vor dem Weihnachtsbaum gemacht und Geschenke ausgetauscht.




Ein wunderbarer Tag, obwohl ich natürlich meine Familie ganz doll vermisst habe!

So viel passiert...

Hallo ihr Lieben,

ein neues Blog und ein neuer Versuch immer aktuell zu bleiben! Fangen wir an mit dem was war... Weihnachten und Neujahr und das aktuelle Sumo-Turnier! ja, ich bin ein Fan!
Jedenfalls ist es Winter in Tokzo, dass heisst es wird fast 0°C, aber nur fast, heute hat es ein kleines bisschen geschneit, aber das ist dann auch gleich wieder Regen geworden. Jedenfalls war heute der erste Unitag des Jahres, das bedeutet für und Placementtest! Es lief ganz gut glaube, zumindest das Gespäch war flüssig und lief viel besser als beim ersten mal im September! Jetzt warte ich auf die Nachricht in welchem Kurs ich lande. Ich bin gespannt. Abgesehen davon bin ich in den letzten Tagen nur unterwegs gewesen, zusammen mit Viki. Seit Sonntag ist wieder Sumo, das bedeutet morgens um 6 aufstehen, um 7 die Bahn nehmen und dann von 8 bis 18 Uhr meine Lieblinge anfeuern! Abends dann noch zum ein oder anderen Heya fahren, vikis Coockies verteilen, Rikishi umarmen, etwas essen, dann nach Hause, kurz schlafen, duschen und alles wieder von vorn. Leider nur an den Wochenenden... Ich hätte nicht gedacht, dass es so toll ist, dicken, grossen Männern zuzusehen, die sich gegenseitig aus dem Ring schieben, werfen oder heben... aber es macht Spass! Es ist grossartig! Aber mehr davon gleich.
die neuen Studenten sind da, aus Frankreich, Panama, Korea, Australien und Russland, bis jetzt sind alle sehr nett und wir werden sicher viel Spass haben in den nächsten 8 Wochen! hmmm was noch? Ich liebe meine Kamera, obwohl sie natürlich nicht so super ist wie die 2000 Euro Kamera von Viki, aber dennoch. Es ist gut immer eine dabei zu haben, falls was lustiges passiert. Nun aber los mit den Bildern!